Unser Verein wurde am 26. November 1996 gegründet, als im Bekanntenkreis ein Kind an Leukämie erkrankte und wir (acht Frauen) einfach das Gefühl hatten, irgendwie helfen zu müssen. Was aber konnten wir tun? Wir erkannten bald, dass in Zusammenhang mit dieser heimtückischen Krankheit oftmals nur eine Stammzellspende (früher auch Knochenmarkspende genannt) Leben retten kann. Wir konzentrierten uns darauf, unseren Mitmenschen klarzumachen, wie wichtig es ist, sich als potentieller Stammzellspender zur Verfügung zu stellen.
Nur damit ist es natürlich noch nicht getan. Die Typisierung, der erste Schritt zur Registrierung als potentieller Stammzellspende kostet 35 €, diese Kosten werden von den Krankenkassen nicht übernommen.
Nun hieß es Geld zu sammeln, um Typisierungen durchführen zu können. Hierzu ließen wir unserer Phantasie freien Lauf, die verschiedensten Aktivitäten wurden auf die Beine gestellt: Benefizkonzerte wie die „LEUKIN-Gala“ oder das „SCHLAGERFESTIVAL der HERZEN“, Bewirtung beim Fehntjer Rummel, Straßenfeste, Bastelaktionen, Verlosungen sowie Verkaufsaktionen um nur einige zu nennen. Die gesammelten und "erwirtschafteten" Gelder stellen wir ausschließlich für Typisierungen zur Verfügung, die von uns in Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Ärzten, med. Hilfspersonal, den Bürgermeistern (als Schirmherrn) und Gemeindeverwaltungen sowie der Deutschen Knochenmarkspenderdatei mit Hauptsitz in Tübingen (DKMS) organisiert und durchgeführt werden.
Im Gesamtergebnis konnten bisher allein dank unserer Mithilfe über 80.000 potentielle Stammzellspender bei der DKMS in Tübingen registriert werden. Bis heute haben wir laut neuester Statistik der DKMS dazu verholfen, dass 920 Menschen ein neues Leben anfangen konnten.
Alle gesunden Frauen und Männer im Alter von 17 bis 55 Jahren können sich als Stammzellspender registrieren lassen. Wer selbst an einer Typisierung nicht teilnehmen kann, hat die Möglichkeit, in Form einer Patenschaft einem anderen Spender die Typisierung zu ermöglichen. Unser wichtigstes Ziel ist es, die Spenderdatei zu erweitern!
Alle 12 Minuten erhält ein Mensch in Deutschland die niederschmetternde Diagnose Blutkrebs. Weltweit alle 27 Sekunden. Viele Patienten sind Kinder und Jugendliche, deren einzige Chance auf Heilung eine Stammzellspende ist. Für ein Drittel dieser Patienten stellt die Stammzellspende (früher auch Knochenmarkspende genannt) die einzige und letzte Chance dar, zu überleben. Jeder siebte Blutkrebspatient sucht vergeblichen einen Spender und nur ein Drittel findet innerhalb der Familie einen möglichen Spender.
Damit die Transplantation Stammzellen erfolgreich sein kann, müssen die Gewebemerkmale von Spender und Patient nahezu identisch sein. Oftmals müssen hunderte oder tausende Proben verglichen werden, um den "genetischen Zwilling" zu finden. Voraussetzung hierfür ist die Typisierung, wobei lediglich ein Wangenabstrich mit einem Wattestäbchen abgenommen wird. Die Mediziner sind bei der Bekämpfung von Leukämie wie bei kaum einer anderen Krankheit auf die Hilfe der Bevölkerung angewiesen.
Die Stammzelltransplantation wird mittlerweile nicht nur erfolgreich bei der Bekämpfung von Leukämie eingesetzt, sondern auch bei der Bekämpfung weiterer Krebsarten und Stoffwechselerkrankungen, wie z.B. Lympfdrüsenkrebs, Brust- und Hodenkrebs oder die sogenannte aplastische Anämie. Grund genug also, sich als potentieller Spender zur Verfügung zu stellen. Allerdings gibt es nach Aussage von Mitarbeitern der DKMS immer noch Vorbehalte gegen den Eingriff der Stammzellentnahme. Weitere Aufklärung sei daher besonders wichtig: "Richtig ist, dass die Zellen unter Vollnarkose aus dem Knochenmark (nicht Rückenmark) des Beckenkamms entnommen werden" erklären die DKMS-Experten. Alternativ dazu setze sich heute die sogenannte periphere Stammzellentnahme weiter durch. Dabei wird ein Verfahren eingesetzt, das ähnlich der Dialyse funktioniert: Aus dem Blutkreislauf werden über mehrere Tage hinweg Stammzellen herausgefiltert. Die Vollnarkose kann sich der Spender so ersparen.
Zugegeben - es gibt gewiss leichtere Dinge im Leben als eine Stammzellspende ... aber keine bewegenderen, sowohl für den Patienten als auch für den Spender. Denn gerade die unmittelbare Freude über das neu gewonnene Leben eines schwer erkrankten Menschen sollte für jeden von uns eigentlich Motivation genug sein, diese relativ kleinen Strapazen auf sich zu nehmen.
Trotz intensiver, weltweiter Forschung ist es heute immer noch eine der schwierigsten Aufgaben überhaupt, für einen am heimtückischen Blutkrebs erkrankten Patienten den geeigneten Stammzellspender zu finden! Deshalb wurden wir von LEUKIN aktiv! Wie ist es mit Ihnen? Denn vielleicht können genau Sie - und nur Sie - einem Leukämiepatienten die Chance auf ein neues Leben geben.
Mittlerweile haben wir auch über 90 Leukin-Service Point eingerichtet, wo man sich unter anderem typisieren lassen kann.